Mittelbayerische Zeitung: Teurer Versand Kommentar zu Amazon

Der öffentliche Aufschrei nach einer
ARD-Dokumentation über die Arbeitsbedinungen von Leiharbeitern beim
Versandhaus Amazon zeigt offenbar Wirkung. Verdi verhandelt über
Tarifverträge und der umstrittenen Sicherheitsfirma wurde gekündigt.
Das Prinzip billiger, schneller und immer hat aber noch andere
Leidtragende. Denn auch wenn man sich über den kostenlosen Versand
der neuen CD, der Lampe oder des neuen Bademantels freut: Umsonst ist
weder der Sprit noch der Paketträger – obwohl der zumindest fast:
Weniger beachtete Dokumentationen über die Zustände bei
Paketdiensten, die als Subunternehmer für die Deutsche Post oder GLS
arbeiten, zeigten, dass die Mitarbeiter stundenlang für wenig Lohn
und ohne soziale Absicherung arbeiten. Die Versandhändler üben Druck
auf die Zusteller aus, die auf ihre Subunternehmer, und am Ende
stehen die Zulieferer vor einem schier unmöglichen Arbeitspensum. Bei
zweistelligen Zuwachszahlen sollte sich der Online-Handel soziale
Standards leisten können.

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