Ein moderner Strafvollzug kann nur mit motivierten
Vollzugsbeamten funktionieren. Und genau daran mangelt es
offensichtlich: Schichtdienst, zu wenig Personal, lange
Anfahrtszeiten vom Wohnort zum Arbeitsplatz, Überalterungen – das
sind nur einige Gründe für den Frust, der auf Dauer krank macht. Es
ist richtig, dass Sachsen-Anhalt angesichts sinkender Häftlingszahlen
die Gefängnisstandorte reduziert und in neue Haftanstalten
investiert. Doch das Konzept wird nur aufgehen, wenn sich das
Justizministerium stärker als bislang um die Arbeitsbedingungen der
Vollzugbeamten kümmert. Ändert sich dort nicht grundlegend etwas,
dürfte der Krankenstand noch größer werden – mit unabsehbaren Folgen.
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Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
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