Mitteldeutsche Zeitung: Neue Masche der „Planenschlitzer“ in Sachsen-Anhalt: Diebe setzen Trucker mit Gas außer Gefecht

„Planenschlitzer“-Banden halten die Polizei in
Mitteldeutschland in Atem. Die Diebe werden gerissener, die Schäden
immer höher. Allein im laufenden Jahr registrierte Sachsen-Anhalts
Landeskriminalamt (LKA) 478 Fälle – damit war im Mai schon fast der
bisherige Rekordwert von 2017 erreicht (613). Die Täter stahlen seit
Januar Waren im Wert von 2,3 Millionen Euro, auch damit ist beinahe
der Vorjahreswert erreicht (drei Millionen Euro). Das berichtet die
in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Donnerstagausgabe).
Eine in Mitteldeutschland neue Masche wühlt die Transportbranche
besonders auf. Im vergangenen Jahr registrierte das LKA Vorfälle,
in denen bestohlene Lastwagen-Fahrer über Übelkeit und Kopfschmerzen
klagten. Sie äußerten den Verdacht, in ihre Fahrerkabinen sei nachts
Gas eingeleitet worden, um sie handlungsunfähig zu machen. „Ob
tatsächlich ein Gas verwendet wird, ist meist nicht nachzuweisen“,
sagte LKA-Sprecher Andreas von Koß der Zeitung. Aufgrund der Indizien
hält die Polizei dies aber für plausibel. „Die Fahrer klagen über
Kopfschmerzen und Übelkeit, lehnen aber eine ärztliche Untersuchung
meist ab.“ 2017 seien vier Gas-Verdachtsfälle in Sachsen-Anhalt
bekannt geworden. Aufgrund der steigenden Gefahr durch
Planenschlitzer – und zwar bundesweit – reagiert das LKA: In
Sachsen-Anhalt startet im Juli das Projekt „Cargo“, das
deutschlandweit sämtliche Planenschlitzer-Fälle koordinieren und
auswerten wird. Geplant ist eine länderübergreifende Datenbank und
die Koordinierung der Ermittlungen auf nationaler Ebene. Auch die
internationale Zusammenarbeit der Polizei soll besser werden. „Eine
Kooperation mit osteuropäischen Partnern ist geplant“, sagte von Koß
dem Blatt.

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