Halle. Der Terrorismusexperte der Berliner Stiftung
Wissenschaft und Politik, Guido Steinberg, sieht nach dem Tod Osama
bin Ladens keine reduzierte Terrorgefahr für Deutschland. „Das Ganze
ist ein historischer Einschnitt“, sagte er der in Halle erscheinenden
„Mitteldeutschen Zeitung“ (Dienstag-Ausgabe). „Er könnte das Ende der
Organisation einläuten. Aber an der Terrorgefahr in Deutschland und
Europa ändert sich nichts.“ Der Al-Kaida-Führer habe zuletzt nur noch
wenig operativen Einfluss gehabt. Al Kaida insgesamt sei längst
schwächer als andere islamistische Terrororganisationen. Steinberg
übte zugleich scharfe Kritik an Pakistan. Die Tatsache, dass bin
Laden unweit von Islamabad getötet worden sei, zeige, „dass die
pakistanische Regierung die Hand über ihn gehalten hat. Sie wird nun
einige sehr unangenehme Frage gestellt bekommen. Die USA müssen
darauf reagieren.“
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Hartmut Augustin
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