Mitteldeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalt/Politik – Schulstart in Sachsen-Anhalt: Ein Viertel der neuen Lehrer sind Seiteneinsteiger

Etwa ein Viertel aller neuen Lehrer, die ab
Donnerstag zum neuen Schuljahr in Sachsen-Anhalt vor den Klassen
stehen, gehen nach Schätzungen ohne spezialisiertes Lehramtsstudium
in den Unterricht. Das berichtete die in Halle erscheinende
Mitteldeutsche Zeitung (Donnerstagsausgabe). Damit setzt
Sachsen-Anhalt stärker als jemals zuvor auf Seiteneinsteiger, um den
Lehrermangel im Land zu mildern. Die Seiteneinsteiger haben zwar
Fächer studiert, die in der Schule unterrichtet werden – das
pädagogische Wissen erwerben sie nun aber zusätzlich.

Etwa 100 Seiteneinsteiger beginnen im neuen Schuljahr, nach
internen Schätzungen des Ministeriums sind das rund ein Viertel aller
Neueinstellungen zum Schuljahresbeginn. Allerdings lässt sich das
Ressort noch nicht auf abschließende Prognosen ein, konkrete Zahlen
gibt es erst im Laufe dieses Donnerstags. Klar ist: Insgesamt sind
dann rund 275 Seiteneinsteiger als Lehrer aktiv in Sachsen-Anhalt.
Eingesetzt werden sie laut Ministerium in allen Schulformen,
verstärkt aber in Sekundar- und Gemeinschaftsschulen. Dort liege der
Schwerpunkt „in den Fächern Englisch, Biologie und Deutsch“, sagte
Sprecher Stefan Thurmann der Zeitung. An den berufsbildenden Schulen
kämen die Seiteneinsteiger vor allem aus dem Bereich Gesundheit. An
den Grundschulen dominiere das Fach Deutsch, so Thurmann.

Hintergrund: Sachsen-Anhalt sucht dringend Lehrer. Bereits
vergangenes Jahr konnten einige Schulen den vorgesehenen Unterricht
nicht komplett abdecken, viele arbeiteten am personellen Limit. Für
das kommende Schuljahr sagen Experten keine Besserung voraus:
Gewerkschaften und Die Linke rechnen unterm Strich mit 100 bis 200
Lehrern weniger vor den Klassen als im vergangenen Schuljahr.

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