Die Zahl der Anträge auf Akteneinsicht bei der
Stasi-Unterlagenbehörde ist im ersten Quartal 2014 noch einmal
zurückgegangen. Das teilte Behörden-Sprecherin Dagmar Hovestädt der
in Halle erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“ (Montag-Ausgabe)
mit. Sie lag bei 17 433 – gegenüber gut 19 000 im ersten Quartal des
Vorjahres. 2013 war das Interesse an den Akten so gering wie noch
nie. Es sank über 20 Prozent. Insgesamt sind seit Existenz der
Behörde Hovestädt zufolge über drei Millionen Anträge auf persönliche
Akteneinsicht bei der Behörde eingetroffen. Ungefähr ein Drittel
aller Anträge sind Wiederholungsanträge. Die ehemalige
Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler, rief
dazu auf, die Behörde zu erhalten. „Ich habe kein einleuchtendes
Argument dafür gehört, dass man die Behörde auflöst – außer dass man
zurück will zur Normalität“, erklärte sie laut „Mitteldeutscher
Zeitung“ bei einer Lesung aus ihren Lebenserinnerungen angesichts
aktueller Debatten und fügte hinzu: „Ich habe Sorge, dass man das
Kind mit dem Bade ausschüttet.“
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200