Wir haben es mit einer Koalition zu tun, die viel
für Rentner tut, die für ihre Abgeordneten eine kräftige
Gehaltserhöhung durchsetzt, der aber für Familien in prekären Lagen
schon zwei Euro pro Kindernase zu viel sind. Und nicht nur das. Eben
erst hat eine Studie die Not vieler Alleinerziehender deutlich
gemacht. Die müssten stärker entlastet werden, erklärte umgehend das
Familienministerium. Man werde mit dem Finanzminister sprechen. Na
dann, viel Erfolg. Der hat gerade den Steuerzuschuss für die
beitragsfreie Mitversicherung von Kindern gestrichen. Irgendwie muss
der ausgeglichene Haushalt ja zustande kommen. Und anstatt das
Kindergeld, wie von der Union versprochen, jetzt um 35 Euro zu
erhöhen oder, wie von der SPD angestrebt, sozial gerechter zu
gestalten, erklären die Koalitionäre die rechtlich eigentlich
erforderliche Anhebung um zwei Euro für zu aufwendig – welch ein
Zynismus.
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Hartmut Augustin
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