Mitteldeutsche Zeitung: zu Libyen

Doch die Entscheidung über ein militärisches
Eingreifen, etwa eine Flugverbotszone, ist schwierig. Weil China und
Russland im UN-Sicherheitsrat ihr eigenes Süppchen kochen. Die
wünschenswerte Einheit in der Arabischen Liga und der Afrikanischen
Union fehlt, wo viele Autokraten um ihre Macht fürchten. Und auch
Europa lehnt Alleingänge ohne den Segen der Uno ab. Die Erfahrung
lehrt freilich, dass derartige Interventionen keine Spaziergänge
sind. Weil sie meist lang, nicht durchweg kalkulierbar und oft
opferreich sind. Das hat der Kosovo-Krieg gezeigt. Eine militärische
Operation gegen Libyen dürfte noch sehr viel schwerer zu führen sein.
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