Mitteldeutsche Zeitung: zum Verkauf von Ackerflächen

Weil landwirtschaftliche Flächen immer mit der
Bewirtschaftung durch jeweils vor Ort verwurzelte Betriebe – ob
bäuerliche Familien oder Gesellschaften – oft über lange Zeiträume
verbunden sind, verlangt deren Privatisierung besondere Sensibilität.
Umfassen die ausgeschriebenen Lose 50 oder mehr Hektar, werden die
Preise für bisherige Pächter unerschwinglich oder sind nur über hohe,
existenzgefährdende Verschuldung zu finanzieren. Letztlich griffe der
Staat damit in gewachsene Strukturen ein. Das aber sollte er
unbedingt vermeiden. Deshalb wäre es klug, den Verkaufsdruck zu
verringern und eher den ostdeutschen Ländern zu folgen, die eine
sanftere Privatisierung wollen.

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Hartmut Augustin
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