Es ist nicht der erste Versuch, die politische Karriere des beliebten Istanbuler Bürgermeisters mit juristischen Mitteln zu beenden. Mitte Dezember 2022 wurde er von einem türkischen Gericht „wegen Beleidigung der Wahlkommission“ mit einem Politikverbot belegt, was ihn aus dem Rennen um die Präsidentschaft im Mai 2023 warf. Jetzt spricht die Opposition vom Versuch eines Staatsstreichs.
In der Türkei reicht ein „falscher“ Social-Media-Beitrag, um einen politischen Gegner kaltzustellen; noch schlimmer wiegt der Vorwurf, oft ohne Beweise vorgetragen, Verbindungen zur kurdischen PKK zu haben und damit, nach Lesart des türkischen Staates, zu Terroristen. Dass der Staat ernsthaft bereit sei, sich mit der PKK auf eine Friedenslösung zu einigen, erscheint vor diesen Ereignissen wie ein Schauspiel, das die Zuschauer sogleich als Farce entlarven. Erdogan macht keine Zugeständnisse, für ihn zählt allein der Machterhalt.
Pressekontakt:
nd.DerTag / nd.DieWoche
Redaktion
Telefon: 030/2978-1722
Original-Content von: nd.DerTag / nd.DieWoche, übermittelt durch news aktuell