Eine einheitliche Linie ist jedoch nicht erkennbar. Die politische Führung um Ismail Hanijeh zeigt sich offener für Kompromisse als der Hamas-Chef im Gazastreifen, Jahja Sinwar. Zuerst wird ein für Israel genehmes Angebot abgelehnt und jetzt einem (neuen?) Abkommen zugestimmt – um die Karte des unnachgiebigen Neinsagers an Israel zurückzuschieben, oder wie es Khalil Al-Hayya vom Hamas-Politbüro ausgedrückt hat: „Der Ball liegt nun in Israels Spielfeld.“
Der zur Debatte stehende Vorschlag sieht laut Al-Jazeera eine „nachhaltige Feuerpause vor, die zu einem permanenten Waffenstillstand und einem Rückzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen führt“. Gerade die letzten beiden Punkte hat Israel bislang kategorisch abgelehnt, so wie die Hamas kategorisch darauf bestanden hat.
Beide Seiten kleben an ihren Positionen und Maximalforderungen. Seriös kann kein externer Beobachter beurteilen, wer die größten Zugeständnisse macht oder die härteste Blockadehaltung einnimmt. Der Nebelschleier über den Gesprächen nimmt die klare Sicht. Dass indirekt verhandelt wird, lässt Spielraum für Interpretationen.
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