Die Antwort, die das Ifo auf seine Frage findet, ist dabei eigentlich banal. Natürlich bestimmt weder das Einkommen noch der Kontostand das Wahlverhalten, sondern die subjektive Deutung der eigenen Lage. Im Falle der AfD-Wählerschaft besteht diese Deutung in dem Gefühl ungerechtfertigter Benachteiligung: Man selbst erhält weniger, als einem zusteht, und andere erhalten zu viel. Basis des AfD-Erfolgs ist somit nicht Armut, sondern ein beleidigtes Rechtsbewusstsein, dem die AfD Trost spendet, indem sie verspricht, andere durch Schlechterstellung zu strafen, zum Beispiel Migrant*innen. Das ändert zwar genau gar nichts an der ökonomischen Situation der AfD-Wähler*innen. Aber Patrioten sind eben keine Materialisten.
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