Neue OZ: Kommentar zu Alkoholmissbrauch

Bewusstsein für Gefahren schaffen

Weil auf Volksfesten alle Generationen zusammenkommen, sollten
dort Erwachsene beim Alkoholkonsum gegenüber Jugendlichen eine
Vorbildfunktion einnehmen. Doch viel zu oft werden die guten Vorsätze
im Laufe des Abends mit dem Bier hinweggespült. Ob auf dem
Schützenfest im Heimatdorf oder auf den großen Veranstaltungen in den
Städten: Alkoholmissbrauch ist immer wieder sichtbar.

Die staatlichen Handlungsträger haben dies erkannt. Seit einigen
Jahren steigen die Investitionen in Präventionsprogramme, sinken die
Promillegrenzen für das Lenken eines Wagens. Das sind richtige
Schritte auf einem Weg, der konsequent zu Ende gegangen werden muss:
hin zu höheren Steuern auf Alkoholika und zur Einführung der
0,0-Promille-Grenze beim Autofahren.

Doch der Staat kann nicht alle Probleme allein lösen, denn
letztlich wird der Einzelne stets selbst entscheiden können, wie viel
er trinkt. Wichtig ist somit, das Bewusstsein für die Gefahren des
Alkoholmissbrauchs weiter zu schärfen. Hierbei kann und sollte jeder
mithelfen – auch die Medien, wenn sie über jene Jugendlichen
berichten, die Schnaps ohne Ende in sich hineinschütten. Ein
Verschweigen dieser Extrembeispiele mitsamt seinen gesundheitlichen
Folgen, wie es die Initiatorin des Präventionsprojekts HaLT anregt,
wäre der falsche Weg. Dies würde eher das nötige Gefahrenbewusstsein
schmälern als einen möglichen Nachahmereffekt für potenziellen
Selbstmord auslösen.

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