Neue OZ: Kommentar zu Privatpatienten/ Krankenkassen

In den Schoß zurück

Seit Jahren die gleiche Post. Pünktlich zu Silvester landet in
vielen Briefkästen von Privatpatienten die Mitteilung ihrer
Krankenkasse, dass zum neuen Jahr aufgrund der allgemein gestiegenen
Gesundheitskosten und zur Aufrechterhaltung der zugesicherten
Leistungen ihre Beiträge steigen müssen: mal um drei Prozent, mal um
20 Prozent, manchmal auch um noch höhere Sätze.

Diese Prozedur haben im vergangenen Jahr deutlich mehr
Privatpatienten zum Anlass genommen, ihrer Kasse, soweit es geht, den
Rücken zu kehren und in die Arme der Gesetzlichen zu fliehen. Das ist
wenig solidarisch, denn über Jahre haben sie die Vorteile der
privaten Kassen ausgekostet.

Eines ist klar: Die Kassen der gesetzlichen Krankenversicherer
sind so gut gefüllt wie schon lange nicht mehr, der guten
Beschäftigungslage und der ungezählten Reformen der letzten Jahre sei
Dank. Und so schlecht scheint das oft gescholtene Gesundheitssystem
in unserem Land ja nun doch nicht zu sein.

Was treibt nun viele Privatzahler zurück in den Schoß von
Techniker, Barmer oder AOK? Neben den ständig steigenden Tarifen beim
genauen Hinsehen geht es bestimmt auch um die Aussicht der
Privatpatienten, nach dem Einstieg ins Rentenalter deutlich höhere
Kosten tragen zu müssen. Denn mit dem Alter kommen die Wehwehchen,
die dann meist eine gründliche und teure Behandlung erfordern.

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