Kein Anlass zur Panik
Sozialministerin Cornelia Rundt verpackte die Nachricht in eine
relativ zurückhaltende Formel: Es gelte, den Austausch von
Bleileitungen in Haushalten zu beschleunigen.
Man kann es auch krasser formulieren: Ab Dezember dieses Jahres
ist praktisch Schluss mit Trinkwasser-Zuwegungen, die aus diesem
Schwermetall hergestellt sind. Die dann noch einmal drastisch
verschärften Vorgaben machen es quasi unmöglich, auch künftig den
Grenzwert für die Konzentration von Blei im Trinkwasser einzuhalten.
Was vor einiger Zeit wohl noch zu einem Aufschrei bei den Haus-
und Wohneigentümern geführt hätte, dürfte nun aber erheblich weniger
Wirbel verursachen. Aus mehreren Gründen. Zum einen ist die
Verwendung von Blei für solche Rohrsysteme seit vier Jahrzehnten
verpönt; zudem sind mittlerweile viele dieser Leitungen durch
Sanierung ausgetauscht worden. Und im Übrigen ist das
Umweltbewusstsein im Laufe der Zeit so gewachsen, dass Mieter
Wohnungen mit Bleiwerten über der erlaubten Grenze kaum noch
akzeptieren dürften.
Es besteht also kein Anlass zur Panik – auch nicht aus
gesundheitlicher Sicht. So richtig es ist, aus Vorsorgegründen
Belastungen – insbesondere für gefährdete Gruppen wie Kinder und
Schwangere – weitmöglichst nach unten zu schrauben, so wenig steigt
die reale Gefahr allein durch eine spürbare Absenkung von
Grenzwerten. Angebracht ist also in diesem Fall Gelassenheit.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207