Pferdefleisch in der Lasagne, überbelegte
Hühnerkäfige und jetzt ein krebserzeugender Schimmelpilz in Rohmilch
– in nur einer Woche ist das bereits der dritte Lebensmittelskandal,
der selbstredend seinen Schwerpunkt wieder in Niedersachsen hat. Man
kann es wohl niemandem übel nehmen, wenn er sich am Ende einer
solchen Woche die Frage stellt, ob es in Zeiten der Globalisierung
Lebensmittelsicherheit überhaupt geben kann.
Doch erstens gab es auch früher schon vergammelte Lebensmittel und
zweitens hilft Jammern bekanntlich nicht, und so hat vor allem die
Politik die Pflicht, auch aus diesem Skandal die richtigen Schlüsse
zu ziehen. Und das heißt nicht, umgehend den nächsten
Sieben-Punkte-Plan auf den Tisch zu legen. Vielmehr braucht es jetzt
eine gründliche Analyse, ob die Kontrollen im Futtermittelbereich
ausreichen. Denn klar ist: Lebensmittelsicherheit kann es nur geben,
wenn Herstellung und Herkunft des Futtermittels transparent sind. Ob
wir dafür aber mehr Kontrollen brauchen, ist noch nicht klar. Es
deutet sich an, dass dieser Skandal hätte vermieden werden können,
wenn die bereits bestehenden Kontrollen gegriffen hätten. Bereits im
Herbst warnte die EU vor dem Schimmelpilz. Und auch der Importeur
hätte seine Ware überprüfen müssen. Und dass einzelne Stellen
versagen, kann auch die beste Kontrollkette nicht ausschließen.
Ebenso wenig wie kriminelle Energie, für die es im aktuellen Fall
allerdings bislang keine Hinweise gibt.
Das Gute ist: Mit jedem Skandal, aus dem die richtigen Schlüsse
gezogen werden, werden unsere Lebensmittel ein bisschen sicherer. Die
absolute Sicherheit aber, in der es keine Skandale mehr geben wird,
wird eine Illusion bleiben.
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Neue Presse Hannover
Petra Rückerl
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