Neue Westfälische (Bielefeld): Facebook-Partys schaden Ansehen des Unternehmens
Aufstieg verliert an Kraft
ANNE-LENA JASCHINSKI

Facebook ist in aller Munde. 700 Millionen
Mitglieder zählt das soziale Netzwerk. Und täglich werden es mehr.
Doch langsam scheint der raketenhafte Aufstieg des amerikanischen
Unternehmens an Kraft zu verlieren. Schuld daran sind auch die
jüngsten Ausschreitungen bei Massenpartys, zu denen via Facebook
eingeladen wurde. In Wuppertal nutzen gewaltbereite Fußballfans eine
spontan anberaumte Straßenfete, um ordentlich für Krawall zu sorgen:
16 Verletzte. In England bekam eine 14-Jährige Polizeischutz, weil
21.000 Menschen zu ihrer Party kommen wollten. In Frankreich wird
über ein Verbot von Facebook-Massenpartys diskutiert, nachdem ein
21-Jähriger im Mai bei einer solchen Veranstaltung von einer Brücke
in den Tod stürzte. Das Unternehmen selbst fühlt sich für solche
Ausfälle nicht verantwortlich. Doch die Stimmen der Kritiker werden
lauter. Die Kommunen wollen nicht auf den Kosten für die öffentlichen
Partys sitzenbleiben. Besorgte Eltern verbieten ihren Kindern
hinzugehen. Nicht die besten Voraussetzungen, sollte Facebook 2012
wirklich an die Börse gehen. Die Einstellung des krisenerprobten
Ex-Sprechers von Bill Clinton, Joe Lockhart, vor einigen Tagen kann
da als ein Zugeständnis gesehen werden.

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