25 Jahre „Lindenstraße“ in der ARD
So sind wir VON STEFAN BRAMS
Sie läuft und läuft und läuft, und wenn es nicht noch weniger
Zuschauer werden, dann läuft und läuft und läuft sie auch noch in den
nächsten 25 Jahren: die Lindenstraße. Fernsehen als verlässlicher
Begleiter durch die großen und kleinen Dramen des Lebens, das ist die
Lindenstraße. Fernsehen, das sich hier und da ein paar Tabubrüche
zutraut, in dem Themen wie Aids, mordende Frauen, Homosexualität
ebenso aufgegriffen werden wie aktuelle politische Entwicklungen von
Terrorgefahr bis Klimawandel. Ein Format, das nicht überrascht und
auch durch ästhetische Innovationen niemanden in seinen
Sehgewohnheiten überfordert. Eine Sendung, bei der sich der Zuschauer
immer sonntags auf der sicheren Seite weiß und zudem noch hübsch die
passende Moral inhalieren kann. Fernsehen eben – so gemächlich, ruhig
und wenig inspirierend wie oft auch unsere Republik, in der
Aufwallungen auch meist nur von kurzer Dauer sind und die Erregung
nur selten in wirkliche Veränderung, sondern lieber in die
Schlichtung mit Heiner Geißler mündet. Ja, die Lindenstraße, so sind
wir. Auch noch in den nächsten 25 Jahren?
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