Es gibt viele Möglichkeiten, auf hohe
Benzinpreis zu reagieren. Die beliebteste: Schimpfen. Schimpfen.
Nochmal schimpfen. Hat man dem Ärger Luft gemacht, sinkt der
Blutdruck. Das ist gut für die Gesundheit. Das Autofahren wird
dadurch aber auch nicht günstiger. Man kann die Erhöhung der
Pendlerpauschale fordern. Das senkt zwar nicht den Spritpreis, sorgt
aber wenigstens für Geldeingang auf dem Konto. Man kann auch wieder
nach dem Kartellamt rufen, weil einmal mehr alle Konzerne in
unschöner Eintracht die Preise in die Höhe getrieben haben.
Allerdings hat sich das Kartellamt bereits drei Jahre lang den
Spritmarkt angesehen. Ergebnis: Er wird von fünf Multis beherrscht.
Das wussten wir schon. Und dass die Sprit-Multis sich nicht
absprechen müssen, ist auch klar. Sie brauchen ja nur ihren Pächtern
den Auftrag zu erteilen, beim Tankstellen-Nachbarn abzuschreiben.
Aber das Kartellamt hat mit seiner Studie das Bundesministerium für
Wirtschaft aufgefordert, dafür zu sorgen, dass die Allmacht der fünf
Großen bröckelt. Davon, dass das Ministerium daraufhin tätig geworden
sei, hat allerdings niemand etwas gehört. Da hat die Politik schlicht
ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Ob das daran liegt, dass der Staat
kräftig mitverdient am hohen Benzinpreis?
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