Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Deutsches Milchpulver für chinesische Babys Guten Ruf ausbauen JULIA GESEMANN

China – das aufstrebende Land der Mitte. In den
vergangenen Jahren erschütterten diverse Lebensmittelskandale das
Land. Unschuldige Säuglinge sind durch verseuchtes chinesisches
Milchpulver zu Schaden oder ums Leben gekommen. Die Folge: Die
Chinesen vertrauen ihren eigenen Produkten nicht mehr. Und ihren
Kontrollen. Es ist verständlich, dass besorgte chinesische Eltern
viel Geld für ausländische Importware ausgeben. Sie wollen
sichergehen, dass ihre Kinder gesund aufwachsen. Wer kann es ihnen
verdenken? Doch dass China als aufstrebende Wirtschaftsmacht und als
ein Land mit knapp 1,4 Milliarden Einwohnern nicht in der Lage ist,
eigenes qualitativ wertvolles und vor allem gesundes Milchpulver für
seine Kinder zu produzieren, ist vor allem eines: traurig.
Stattdessen vertrauen die Chinesen auf deutsche Babymilch. Was sagt
uns das? Trotz diversen Lebensmittelskandalen wie BSE, Dioxin-Eiern
und Pferdefleisch hat deutsche Babymilch den Ruf eines
Qualitätsprodukts. Im Vergleich zum Ausland sind die deutschen
Standards bei Kontrollen in der Lebensmittelindustrie immer noch
hoch. Aber es gibt keinen Grund, sich auf dem guten Ruf des
Qualitätssiegels „Made in Germany“ auszuruhen. Das hat der deutsche
Pferdefleischskandal vor kurzem unter Beweis gestellt.

Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de