Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Entschleunigung des Verkehrs in den Städten Gebot der Vernunft HUBERTUS GÄRTNER

Politiker von SPD und Grünen wollen in Städten
generell Tempo 30 einführen. Nur auf besonders beschilderten
Hauptverkehrsachsen sollen noch bis zu 50 Stundenkilometer erlaubt
sein. Der nicht ganz neue Vorschlag hat ein unterschiedliches Echo
ausgelöst. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club frohlockt.
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hingegen ist strikt
dagegen, und auch der ADAC hält gar nichts davon. Dabei dürfte doch
auch den Autofahrerlobbyisten kaum entgangen sein, dass die
Verkehrssituation in den meisten deutschen Städten unzumutbar
geworden ist. In diesen „Kampfzonen“ herrscht ein gnadenloses
Gedränge und Gerase, bei dem Radfahrer, Kinder und Fußgänger oft die
Verlierer sind. Viele von ihnen könnten noch leben, wenn die Autos
etwas langsamer gefahren wären. Die Einführung von Tempo 30 kann
sicher nicht alle Probleme lösen. Vielleicht würden dadurch zunächst
auch einige neue geschaffen. An einer Entschleunigung des Verkehrs
und alternativen Mobilitätskonzepten in den Städten führt langfristig
aber kein Weg vorbei. Sie sind ein Gebot der Vernunft.

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