So brutal ist Politik. Vor wenigen Monaten erst
ist Philipp Rösler als Hoffnungsträger der FDP gestartet und muss nun
nach dem Parteitag von Frankfurt erkennen: Ich habe meine Zukunft in
der Partei schon hinter mir. Statt ihrem Parteivorsitzenden den
Rücken zu stärken, haben die Delegierten dessen Vorgänger Guido
Westerwelle begeistert zugejubelt. Rösler haben sie damit massiv
beschädigt, denn der bekam nur Anstandsbeifall und steht jetzt mit
dem Rücken zur Wand. Generalsekretär Christian Lindner übrigens
gleich mit. Denn auch thematisch ist die liberale Basis ihrer
Führungsmannschaft nicht gefolgt. Sie will – anders als Rösler und
vor allem Lindner – das Kooperationsverbot von Bund und Ländern in
der Bildungsfinanzierung beibehalten. Andere Entscheidungen wurden
vertagt. So findet die FDP nicht aus dem Tief heraus. Nur vier
Prozent bescheinigt ihnen wieder die Sonntagsfrage. Aufrufe zur
Geschlossenheit reichen nicht mehr. Auch wenn es in Frankfurt nicht
zu einer Abrechnung auf offener Bühne kam und die Euro-Kritiker nur
laue Unterstützung erhielten – für Rösler wird es ganz schwer.
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