Vor zehn Jahren begann einer der unnötigsten und
schändlichsten Kriege seit Menschengedenken. Mit dem Ziel der
Vergeltung für die Terroranschläge von 2001 dehnte Amerika aus
fadenscheinigen Gründen seine Rachegelüste von Afghanistan auf den
Irak aus und hinterließ einen Scherbenhaufen, der bis heute weit über
die Region hinaus destabilisierend wirkt. Amerika verspielte in
historischer Dimension Glaubwürdigkeit. Die Supermacht gab unterm
Strich eine jammervolle Vorstellung ab. Mehr als 190.000 Tote
sprechen der von Präsident George W. Bush seinerzeit proklamierten
Befreiungsaktion bis in alle Ewigkeit Hohn. Nach dem Abzug der
letzten US-Truppen Ende 2011 traten die Konsequenzen des Fiaskos noch
gnadenloser zutage. Der Krieg hat Amerika finanziell ausgeblutet,
militärisch geschwächt, moralisch auf lange Sicht diskreditiert und
einen ohnehin schwierigen Teil der Welt noch leichter entflammbar
gemacht. Amerika hat aber noch mehr verloren als einen Krieg:
Irreparabel gelitten hat der Glaube an die Sehnsuchtsnation USA, die
den Beladenen und Verfolgten der Welt eine Heimat bietet.
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