Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Krippengipfel macht Druck bei der U-3-Betreuung

Fünf vor zwölf

Mit Beginn des Kindergartenjahrs 2013/14 im Sommer haben Eltern
einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder von ein
oder zwei Jahren. Bislang steht dieser Anspruch nur auf dem Papier,
denn von mindestens 144.000 Plätzen, die dann in NRW benötigt werden,
sind erst 100.000 vorhanden. 44.000 Plätze müssen die Kommunen und
die Trägerverbände in anderthalb Jahren noch schaffen, da steht die
Uhr auf fünf vor zwölf. Der Krippengipfel in Düsseldorf hat den
Startschuss für den Schlussspurt gegeben. Politische Debatten, welche
Regierung was wann versäumt hat, helfen nicht weiter. Jetzt geht es
nicht darum herauszufinden, wer die Karre in den Dreck gefahren hat,
jetzt müssen alle anpacken, dass die Karre wieder flott wird. Dabei
steht auch der Bund finanziell in der Mitverantwortung, schließlich
hat er 2007 eine Betreuungsquote von rund einem Drittel eines
Jahrgangs als Ziel vorgegeben. Bei der Gewährleistung einer
qualitativ hochwertigen Betreuung von Kleinkindern geht es nicht nur
um die Erfüllung eines Rechtsanspruchs. Die Betreuung der Jüngsten
wird zunehmend zu einem Faktor im Wettbewerb der Kommunen um die
Ansiedlung von Unternehmen. Firmen ziehen Orte vor, in denen
familienfreundliche Bedingungen herrschen.

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