Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Neue Vorwürfe gegen Hoeneß Geht-mich-nichts-an-Symbol JÖRG RINNE

Sie kennen das Bild mit den drei Affen – nichts
sehen, nichts hören, nichts sagen? Im Aufsichtsrat des FC Bayern
München muss dieses Geht-mich-nichts-an-Symbol auf dem Konferenztisch
stehen. Denn die Untätigkeit, die die Herren im Fall Hoeneß an den
Tag legen, ist provokativ. Herbert Hainer (Adidas), Rupert Stadler
(Audi), Timotheus Höttges (Telekom), Helmut Markwort (Focus), Martin
Winterkorn (VW/Porsche), Dieter Rampl (ehemals UniCredit), Karl
Hopfner (Bayern-Vize) und Edmund Stoiber (ehemals bayerischer
Ministerpräsident, CSU) stützen durch ihr Schweigen ihren
Vorsitzenden, der seine Schuld als Steuerhinterzieher längst
eingeräumt hat. Die Wirtschaftsbosse, die sonst in der Öffentlichkeit
viel Wert auf Regeltreue legen, Gesetze und Richtlinien einhalten,
sogar freiwillige Kodizes schaffen, machen sich so zu Handlangern des
Unrechts. Sie schaden aber auch dem Ruf ihrer eigenen Unternehmen.
Markennamen, die plötzlich im gleichen Atemzug mit
Steuerhinterziehung genannt werden. Man muss kein Prophet sein, um zu
ahnen, dass sich die Situation schlagartig ändern wird, wenn sich ein
Funken Wahrheit aus den neuen Vorwürfen gegen Hoeneß ergibt. Einen
Lügner werden selbst Winterkorn und Co. schnell kaltstellen müssen.

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