Wie groß die Unsicherheit in Europa gegenwärtig
ist, lässt sich gut an den Reaktionen nach dem Treffen zwischen
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Präsidenten
Nicolas Sarkozy ablesen. Allerdings waren die Erwartungen an diese
Zusammenkunft viel zu hoch. Daher ist das hoch verschuldete Italien
enttäuscht, dass Euro-Bonds – gemeinsame europäische
Schuldverschreibungen – kein Hauptthema waren. Und enttäuschte
Finanzmarkt-Akteure hätten am liebsten gehabt, dass Merkel und
Sarkozy die Schulden- und Vertrauenskrise in Europa sofort lösen. All
das war unrealistisch. Zwar sind Merkel und Sarkozy wichtige
Politiker in der EU, ohne deren Willen wenig geht. Aber sie vertreten
lediglich zwei Staaten, nicht alle europäischen Länder. Entscheidend
wird neben den nun geplanten regelmäßigen Treffen sein, dass
Deutschland sowie die anderen Euro-Staaten die Ursachen der
Vertrauens- und Schuldenkrise nachhaltig bekämpfen. Erklärungen nach
Arbeitstreffen reichen nicht. Auch Merkel und Sarkozy müssen ihren
Willen mit Taten beweisen.
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