Neue Westfälische (Bielefeld): SPD-Spitze berät in Potsdam Prinzip Hoffnung PETER JANSEN

Eigentlich könnte die Führung der SPD bei ihrem
Treffen in Potsdam gute Laune haben. Die regierende Koalition von
CDU/CSU und FDP hat in allen Umfragen keine Mehrheit mehr, der von
der CDU geschickte Bundespräsident Christian Wulff hat seine
Glaubwürdigkeit verspielt, im Saarland und in Schleswig-Holstein hat
die SPD gute Chancen, wieder an die Macht zu kommen. Sorge macht den
Sozialdemokraten allerdings, dass ihre Partei auf Bundesebene weder
von den Problemen der Regierung und des Präsidenten noch von den
vielversprechenden Aussichten in den Ländern profitiert. Zwar ist die
SPD raus aus dem tiefen Loch, in das sie bei der Bundestagswahl 2009
gefallen war. Wenn derzeit Rot-Grün als realistische Alternative
gehandelt wird, dann vor allem auf Grund der momentanen Stärke der
Grünen, nicht weil die SPD deutlich an Zuspruch gewonnen hat. Bauen
können die Sozialdemokraten nur auf das Prinzip Hoffnung. Sigmar
Gabriel hat die Rolle als Parteichef bislang besser gemeistert, als
viele es ihm zugetraut hatten. Mit einem Programm, das auf eine
stärkere Belastung der Wohlhabenden und auf Investitionen in Bildung
und Kommunen setzt, wollen sie eine klare Alternative zu schwarz-gelb
bieten. Entscheidend wird sein, wen die SPD als Kanzlerkandidat
aufstellt.

Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de