Kindertagsstätten sind Bildungsstätten – diese
Wahrheit ignoriert Bundesfamilienministerin Kristina Schröder mit dem
nun vereinbarten Betreuungsgeld für Kinder unter drei Jahren. Denn
damit befeuert sie nicht nur eine alte familienpolitische Debatte
neu, sondern liefert auch jede Menge Klischees. Sagt Frau „Ja“ zum
Betreuungsgeld und bleibt mit dem Baby zu Hause, ist sie wieder das
Heimchen am Herd. Doch sobald die frisch gebackene Mutter ihr Kleines
zu einer Tagesmutter oder in eine Kita bringt, wird sie zur
egoistischen Karrierefrau. Diese Stereotypen verdecken freilich die
vielfach von Bildungsexperten belegten Tatsachen: Kitas und
Tagesmütter sind wichtig, um schon Kleinkindern einen pädagogischen
Raum zu bieten. Besonders Kinder aus schwierigen sozialen
Verhältnissen tut es gut, möglichst früh ein Bildungssystem außerhalb
der Familie zu erleben. Das Ziel der Länder, bis 2013 jedem dritten
Kleinkind einen Betreuungsplatz anzubieten, ist deshalb längst
überfällig. Es hilft nicht nur den Kleinen, sondern trifft auch die
Lebenswirklichkeit vieler moderner Frauen, die beides sein wollen:
Mutter und berufstätig.
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