Die Republik rätselt, wie der NPD-Funktionär Stefan
Jagsch Ortsvorsteher von Altenstadt-Waldsiedlung (Hessen) werden
konnte. »Ich wollte mit der Wahl ein Zeichen für die Demokratie
setzen und zeigen, was passieren kann, wenn Ortsbeiräte wie wir über
Jahre nur verhöhnt werden«, erklärte Bernd Brandt auf Nachfrage der
in Berlin erscheinenden Tageszeitung „neues deutschland“
(Montagsausgabe). Der selbstständige Elektriker beschwert sich, dass
beispielsweise Anfragen ans Rathaus oft nicht einmal beantwortet
würden. Doch ein Zeichen des Protests hätte anders aussehen müssen,
kritisiert Andreas Balser vom Verein Antifaschistische
Bildungsinitiative die Entscheidung für den NPD-Mann. „Es ist nicht
hinnehmbar, dass 2500 Menschen unter einem Neonazi leiden müssen,
weil einige Ortsbeiräte unzufrieden sind“, kritisiert Balser
gegenüber „nd“. Das sei schlecht für alle Menschen mit
Migrationshintergrund im Ort und für die rund 90 Prozent im Ort, die
nicht rechts gewählt haben.
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