Die Bilanz der auf ein Jahr befristeten
bundesweiten Waffenamnestie fällt in einzelnen Bundesländern sehr
unterschiedlich aus. Dies ergab eine Recherche der Tageszeitung
„neues deutschland“ (Montagausgabe). In Niedersachsen wurden demnach
bis zum 1. Juli insgesamt 9602 Schusswaffen abgegeben. Rund 20
Prozent dieser Waffen waren laut Innenministerium in illegalem
Besitz. Die Waffen würden nun ordnungsgemäß vernichtet.
In anderen Bundesländern war die Zahl der abgegebenen Waffen
deutlich geringer. In Thüringen waren nach Auskunft der zuständigen
Landespolizeidirektion zwischen dem 1. Juli 2017 und dem 1. Juli 2018
nur 14 Langwaffen sowie 18 Kurzwaffen also »Pistolen,
erlaubnispflichtige Signalwaffen, Schreckschusswaffen und umgebaute
Schreckschusswaffen« abgegeben worden. Hamburg registrierte im
Amnestiezeitraum 534 freiwillig übergebene Waffen. In
Mecklenburg-Vorpommern waren es 309 erlaubnispflichtige Waffen, in
Brandenburg 113 Langwaffen, 251 Kurzwaffen und 21 Hieb- und
Stichwaffen. Für die Länder Sachsen-Anhalt, Berlin, Hessen, Bayern,
Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen liegt noch keine
Auswertungen vor.
Im Mai 2017 hatte der Bundestag beschlossen, die Zahl »illegal
zirkulierender Waffen zu verringern«. Ein Jahr lang konnten
Bürgerinnen und Bürger Pistolen oder Gewehre bei den Behörden
abgeben. Sie mussten keine Strafverfolgung befürchten, auch wenn sie
die Waffe nicht besitzen durften.
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