Klimawandel: Umweltbundesamt fordert mehr
Anstrengungen von Landwirtschaft
Behördenchefin pocht auf Reduktion von Tierbeständen – „So weiter
zu machen wie bisher geht nicht“ Osnabrück. Das Umweltbundesamt hat
die Landwirtschaft zu mehr Anstrengungen bei der Reduktion des
Treibhausgas-Ausstoßes aufgerufen. Vor dem Hintergrund des extrem
trockenen Sommers und der Ernteschäden sagte Behördenchefin Maria
Krautzberger der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Montag): „Es ist weder
effizient noch nachhaltig, einfach so weiter zu machen wie bisher und
dann auf Entschädigung oder Versicherungen zu setzen.“ Krautzberger
verwies darauf, dass die Branche mit einem Anteil von sieben Prozent
an den bundesweiten Treibhausgasemissionen auf Platz zwei hinter dem
Energiesektor liege. Die bisher erreichte Reduzierung des Ausstoßes
bleibe hinter den Erwartungen zurück. „Hier muss künftig noch mehr
passieren“, forderte Krautzberger.
Die UBA-Präsidentin verwies auf einen besseren Schutz von Mooren
und Dauergrünland. „Außerdem müssen Tierbestände in Deutschland
reduziert werden“, sagte sie. Das gehe aber nur, wenn die
Gesellschaft umdenke und weniger Fleisch esse. „Wenn wir unsere
Schnitzel importieren, verlagert sich das Problem einfach ins
Ausland, damit ist der Umwelt nicht geholfen.“
Krautzberger sagte, Deutschland werde es mit voranschreitendem
Klimawandel öfter mit Extremwettersituation wie der jetzigen
Trockenheit zu tun bekommen. Viele Sektoren seien darauf noch nicht
ausreichend vorbereitet – das gelte auch für die Landwirtschaft. Die
Bundesamtspräsidentin regte an, Landwirte etwa bei der Umstellung auf
hitzeresistente Sorten oder der Änderung bestehender Fruchtfolgen zu
unterstützen. Bauernverbandspräsident Joachim Rukwied hatte der „NOZ“
zuvor gesagt: „Wir wissen, dass auch wir Teil der Lösung sein müssen
und wir handeln auch.“ Er verwies auf eine Klimastrategie seines
Verbandes, in denen sich die Branche die Reduktion von Treibhausgasen
auferlegt.
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