neues deutschland: Juristin Maria Wersig: Geplantes Gesetz zum Schutz von Prostituierten schützt diese nicht

Das von der CDU-CSU-Koalition geplante Gesetz zum
Schutz von Prostituierten schütze diese nicht, sondern richte sich
gegen Prostituierte, sagte Maria Wersig vom Deutschen Juristinnenbund
(djb) im Interview mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung
„neues deutschland“ (Montagausgabe). Ihr Verband hat zusammen mit
anderen Organisationen einen offenen Brief an die Politiker
geschrieben. Darin lehne man drei Vorschläge aus dem Gesetzentwurf
ab: die individuelle Anmeldepflicht, verpflichtende
Gesundheitsuntersuchungen und das Mindestalter von 21 Jahren für
Prostituierte. Der Juristinnenbund kritisiert auch die Forderung nach
einer bundesweiten Kondompflicht. „Letzteres ist kaum durchsetzbar
und birgt die Gefahr, dass die Sanktionen in erster Linie die
Prostituierten und nicht ihre Kunden treffen“, so Maria Wersig
gegenüber „nd“.

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