neues deutschland: Kommentar zum Frauentag: Gegen die Täuschung¶

Es macht wütend: Als Frau wird man tagtäglich mit
Werbung bedrängt. Selbst den internationalen Frauentag nutzen
Unternehmen, um maximalen Profit zu machen. Ein gutes Beispiel ist
die Drogeriemarktkette Rossmann, die seit einer Woche unter dem Motto
»Lass die Frau raus« eine Kampagne zum Frauenkampftag durchführt. In
einem Werbevideo werden alle Klischees bedient, die man(n) sich
vorstellen kann. Das weibliche Geschlecht wird von der
Marketingabteilung aufgerufen, die »Naschkatze« herauszulassen und
Süßigkeiten zu essen, die bei Rossmann erhältlich sind. Hinter der
Kampagne steht nicht das Interesse, die Stellung der Frau in der
Gesellschaft zu verbessern, sondern die »einfache Kundin« anzulocken.
Glücklicherweise gibt es in Deutschland noch genug Menschen, die sich
von solchen flachen Aktionen nicht täuschen lassen. Seit Tagen ist
die Rossmann-Kampagne zum Gespött in den sozialen Medien geworden und
damit deutlich nach hinten losgegangen. Indes mobilisieren
FeministInnen und linke Bündnisse gekonnt für die Beteiligung an
Demonstrationen. Forderungen gibt es viele: die Legalisierung von
Abtreibung und die Abschaffung des Werbeverbots für
Schwangerschaftsabbrüche; gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit; ein
ausgeglichenes Verhältnis von Frauen im Verhältnis zu männlichen
Mandatsträgern in Parteien und im Bundestag … Die Liste ist endlos
fortführbar. Dafür gilt es zu kämpfen, ohne sich täuschen zu lassen.

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