neues deutschland: Kommentar zur Grünen Woche in Berlin: Das Ende der Nahrungskette

An Anzeichen fehlt es nicht: Die Bienen sterben wie
die Fliegen, Urwälder fallen für Felder und Plantagen, Plastik
verpackt nicht mehr nur das Essen, sondern ist gleich mit drin. Nur
drei Beispiele dafür, wie der Mensch unaufhörlich alles dafür tut,
künftigen Generationen einen verwüsteten Planeten zu hinterlassen.
Der dann auch nicht mehr in der Lage ist, die wachsende
Weltbevölkerung zu ernähren.

Zu hoch gegriffen? Panikmache? Spaßverderber? Kann man so sehen.
Wenn man nicht allzu viel Wert darauf legt, wie die Welt um einen
herum – nah und fern – in Zukunft aussieht. Das scheint auch auf die
Mehrzahl der Verantwortungsträger zuzutreffen, die sich in Politik,
Lobbyverbänden und Medien vehement gegen eine grundlegende
Richtungsänderung in der Herstellung von Nahrungsmitteln stemmen. Und
so tun, als ginge es nur darum, dass einem sein Schnitzel nicht
gegönnt wird, jeder nur noch Körner fressen soll und man am Ende ja
gar nichts mehr essen kann, weil diese ganzen ideologischen Hippies
noch auf die Idee kommen könnten, dass Pflanzen Gefühle haben.

Es wird so kommen, dass sich – vielleicht nicht morgen oder
übermorgen, aber mit Sicherheit in nicht allzu ferner Zukunft – die
Frage stellt: Was kann man noch gefahrlos essen? Und: Gibt es genug
davon? Wenn es nicht mehr heißt, der Mensch steht am Ende der
Nahrungskette, sondern er war deren Ende, ist es nicht nur für eine
Agrarwende zu spät.

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