Die meisten Berliner Wohnungsbaugenossenschaften
dürften keine Probleme haben, den von der rot-rot-grünen Koalition
geplanten Mietendeckel finanziell zu verkraften. Zu diesem Schluss
kommt der Finanzmarktexperte Christoph Trautvetter vom Netzwerk
Steuergerechtigkeit. »Die Genossenschaften profitieren eigentlich
gerade von den Niedrigzinsen«, sagte Trautvetter der in Berlin
erscheinenden Tageszeitung »neues deutschland« (Donnerstagausgabe).
»Im Vergleich zwischen den Geschäftsjahren 2007 und 2017 haben sich
die Zinssätze halbiert, den Genossenschaften spart das jedes Jahr
Millionen«, so der Finanzexperte weiter.
Trautvetter hatte für die drei großen Genossenschaften Berliner
Baugenossenschaft eG, Beamten-Wohnungsverein zu Köpenick eG und
Berliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft von 1892 eG in den
öffentlichen Geschäftsberichten für 2017 und 2007 die Kreditzinsen
verglichen und auf Basis des Schuldenstands von 2017 die
rechnerischen Einsparungen verglichen. Diese liegen demnach zwischen
33 Cent und 1,61 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche in dem
Zehn-Jahres-Zeitraum. Gleichzeitig wurden die Mieten erhöht. »Die
Opposition der Genossenschaften gegen den geplanten Mietendeckel kann
ich nicht nachvollziehen«, sagte Trautvetter zu »nd«.
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