Der Terroranschlag von Halle sei nicht aus dem
Nichts heraus passiert, sondern spiegele das gesellschaftliche Klima
wider, sagt der Direktor des Berliner American Jewish Committee Remko
Leemhuis im Gespräch mit »nd.DieWoche«, der Samstagsausgabe der
Berliner Tageszeitung „neues deutschland“. Leemhuis sieht
Antisemitismus nicht nur bei Rechtsextremen: „Wir haben
offensichtlich ebenso ein massives Problem mit islamistischem
Antisemitismus oder auch linkem Antisemitismus zum Beispiel in Form
der BDS-Kampagne. Aber es gibt auch einen Antisemitismus der Mitte.“
Alle Formen zusammen ergäben einen »toxischen Mix«.
Von der Bundespolitik fordert Leemhuis vor allem Sicherheit für
die Juden in Deutschland. „Es ist wichtig, dass die jüdische
Gemeinschaft in der ganzen Republik jetzt geschützt wird. Und zwar
jede Gemeinde und jede einzelne Institution.“ Den Worten müssten
endlich Taten folgen. „Es ist zum Beispiel irritierend zu sehen, dass
gerade im Bundesfamilienministerium Projekten zur
Antisemitismusprävention die Mittel massiv gekürzt werden und
wichtigen Projekten die finanzielle Grundlage entzogen wird“, so
Leemhuis.
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