70 Jahre nach der Gründung des Kinderhilfswerks der
Vereinten Nationen sieht Rudi Tarneden, Pressesprecher von UNICEF
Deutschland, auch hierzulande noch einigen Handlungsbedarf. »Die
Arbeit für Kinder muss politischer werden«, sagte er im Gespräch mit
der in Berlin erscheinenden Tageszeitung „neues deutschland“
(Montagausgabe) und forderte, Kinderrechte im Grundgesetz
festzuschreiben. Das hätte wichtige praktische Konsequenzen für das
Handeln von Politik und Verwaltungen: „Wenn beispielsweise
Entscheidungen über soziale Unterstützung getroffen werden, muss
überprüft werden, ob sie dem Wohl von Kindern schaden, nützen oder
neutral sind. Diese Bewertung würde der Politik in viel stärkerem
Maße als heute abverlangt.“
Tarneden forderte weiterhin eine Verschränkung von Nothilfe und
längerfristiger Entwicklungszusammenarbeit. „Wir halten es für
dringend notwendig, dass die Länder, in denen es Kindern nicht gut
geht, befähigt werden, mittel- und langfristig die Situation zu
verbessern.“ Geld alleine löse die Probleme nicht, obwohl es ohne
ausreichende Finanzierung auch nicht gehe.
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