FDP fordert europaweit einheitliche Überwachung
von Wölfen
Bundesregierung: Zahl der Raubtiere im Land unklar – 2017
insgesamt 1636 Nutztiere gerissen
Osnabrück. Die FDP-Fraktion im Bundestag hat ein europaweit
einheitliches Monitoring von Wölfen gefordert. Der umweltpolitische
Sprecher Karlheinz Busen betonte in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“:
„Wölfe kennen keine Ländergrenzen. Es gibt eine gemeinsame
deutsch-westpolnische Wolfspopulation, die auch bei der Feststellung
des Erhaltungszustandes gemeinsam betrachtet werden muss.“ Busen
griff damit ein Argument der Befürworter einer Wolfsjagd auf: Bei
grenzüberschreitender Betrachtung sei der Bestand der Raubtiere nicht
mehr gefährdet. Eine gezielte Bejagung wäre damit rechtlich möglich.
Die Bundesregierung teilte Busen auf Anfrage mit, dass es für
diese Einschätzung gar keine Datengrundlage gibt. „Deutschland und
Polen arbeiten derzeit mit unterschiedlichen Monitoringstandards“,
schreibt Umwelt-Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD).
Zudem sei keine fundiert wissenschaftliche Aussage darüber möglich,
wie viele Wölfe derzeit in Deutschland lebten. Kritiker fordern eine
Begrenzung auf 1000 Tiere. Klar sei nur, so das
Bundesumweltministerium, dass „die Reproduktion der deutschen
Wolfspopulation“ als positiv einzuschätzen sei. Busen bezeichnete ein
Wolfsmonitoring innerhalb von Landesgrenzen als realitätsfern.
2017 haben Wölfe nach den Zahlen der Bundesregierung allein in
Deutschland nachweislich 1636 Nutztiere gerissen – vorrangig Schafe,
aber auch zwei Alpakas und zwei Hunde. Zahlen für 2018 würden derzeit
noch ausgewertet, so das Ministerium.
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