NOZ: Kinderhilfswerk: Schüler wegen Teilnahme an Klimaschutz-Demonstrationen nicht bestrafen

Kinderhilfswerk: Schüler wegen Teilnahme an
Klimaschutz-Demonstrationen nicht bestrafen

„Beteiligung an Fridays-for-Future-Bewegung in Ordnung“ –
Präsident fordert aber „Augenmaß“ beim Fernbleiben vom Unterricht

Osnabrück. Das Deutsche Kinderhilfswerk hat davor gewarnt,
Schülerinnen und Schülern wegen ihres Einsatzes in der
Fridays-for-Future-Bewegung zu bestrafen. „Es ist absolut in Ordnung,
wenn Schülerinnen und Schüler auch während der Schulzeit für einen
wirksamen Klimaschutz demonstrieren“, sagte Präsident Thomas Krüger
der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ angesichts neuer Aktionen an diesem
Freitag.

Krüger rief dazu auf, den jungen Demonstranten zuzugestehen, dass
sie zu drastischen Mitteln greifen, weil sie ihre Zukunftschancen in
Gefahr sähen. „Was die Kinder und Jugendlichen jetzt am wenigsten
gebrauchen können, ist eine juristische Diskussion über die
Schulpflicht“, warnte er. „Stattdessen sollten wir ihnen zuhören,
ihre Anliegen ernst nehmen und darüber mit ihnen diskutieren“,
forderte er. Grundsätzlich seien weitergehende Beteiligungsrechte von
Kindern und Jugendlichen dringend nötig.

Die Schulen müssen nach seinen Worten sorgfältig prüfen, inwieweit
Schülerinnen und Schüler für die Demonstrationen vom Unterricht
befreit werden könnten. Denn die Förderung von demokratischem und
außerschulischem Engagement gehöre auch zum Bildungsauftrag von
Schulen. Zugleich forderte Krüger „Augenmaß“ bei der Frage, wie oft
Schülerinnen und Schülern dem Unterricht fernbleiben. „Es muss
sichergestellt sein, dass sie den verpassten Stoff selbstständig
nacharbeiten“, betonte der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes.
Wichtig sei auch, dass durch das Fehlen von vielen Schülerinnen und
Schülern im Unterricht keinesfalls andere, die zur Schule gehen
wollten, Nachteile erleiden.

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