NOZ: Stellvertretender Vorsitzender der Bischofskonferenz befürwortet Familiennachzug

Stellvertretender Vorsitzender der
Bischofskonferenz befürwortet Familiennachzug

Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode: Wenn wir jemanden
aufgenommen haben, muss die Kernfamilie teilhaben

Osnabrück. Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode spricht sich
für den Familiennachzug für Flüchtlinge aus. „Natürlich können nicht
alle gleich mit Großfamilien kommen, insbesondere wenn der
langfristige Status des jeweiligen Flüchtlings noch ungeklärt ist“,
sagte Bode im Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstag).
„Wenn wir aber jemanden aufgenommen haben, muss es auch möglich sein,
dass sein nahes Umfeld, die Kernfamilie, daran teilhat.“ Der
Osnabrücker Bischof wandte sich generell gegen „vermeintlich einfache
Lösungen“. Bode sagte: „Diese Dinge sind komplex. Man muss dazu die
Lage in den Herkunftsländern betrachten, aber auch die der einzelnen
Menschen.“

Vor dem Hintergrund der Debatte um eine Studie zur Gewaltneigung
bei Flüchtlingen sagte Bode: „Man sollte sehr vorsichtig sein, aus
dieser Studie zu folgern, dass alle, die hierherkommen, Kriminelle
seien.“ Damit mache man es sich zu einfach. Sowohl unter den
Flüchtlingen als auch unter Deutschen gebe es Straftäter. „Da muss
man gerecht bleiben“, forderte der stellvertretende Vorsitzende der
Deutschen Bischofskonferenz.

Nach Ansicht von Bode ist ein europäisches Handeln nötig. „Da ist
es umso trauriger, dass sich Länder, die sogar katholisch geprägt
sind, diesem europäischen Handeln entziehen.“

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell