Umweltbundesamt zum Weltwassertag: Es steht
schlecht um Deutschlands Wasser
Behördenchefin Krautzberger zu Nitrat: Auch über Reduktion der
Tierzahlen reden
Osnabrück. Das Umweltbundesamt zeigt sich besorgt angesichts des
Zustandes der Gewässer in Deutschland. Behördenchefin Maria
Krautzberger sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“: „Zum Tag des
Wassers muss man leider feststellen, dass es um die Gewässer nicht
gutsteht. Nur sieben Prozent der Flüsse und Bäche befinden sich in
einem guten ökologischen Zustand, bei den Seen nur 26 Prozent.“ Die
Artenvielfalt in und um die Gewässer sei hinsichtlich Tieren und
Pflanzen zurückgegangen. „Viele Gewässer sind mittlerweile sehr weit
davon entfernt, dass man sie noch natürlich nennen könnte“, sagte
Krautzberger.
Das Grundwasser weise unterdessen vielerorts zu hohe
Nitratbelastungen auf. „Der Verursacher ist hier weitüberwiegend die
Landwirtschaft“, so Krautzberger. Deutschland wurde deswegen bereits
vor dem Europäischen Gerichtshof verurteilt. Eine erste Reform der
Düngeverordnung wies Brüssel als unzureichend zurück. Krautzberger
sagte, es werde so oder so dauern, bis sich Effekte im Grundwasser
zeigten. Gerade in Nordwestdeutschland mit intensiver Tierhaltung sei
die Nitrat-Belastung auch ein „agrarstrukturelles Problem“.
Krautzberger: „Wir müssen also auch über die Zahl der Tiere reden,
die in einer Region gehalten werden.“ Wo es weniger Nutztiere gebe,
gebe es weniger Gülle und somit weniger Nitrat.
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