NOZ: Vor Nato-Gipfel: Friedensforschungsinstitut Sipri stellt Zwei-Prozent-Ziel bei Rüstungsausgaben in Frage

Vor Nato-Gipfel: Friedensforschungsinstitut
Sipri stellt Zwei-Prozent-Ziel bei Rüstungsausgaben in Frage

Sipri-Direktor Smith: Man muss auf die Effizienz schauen, nicht
nur auf die Zahlen

Osnabrück. Im Streit um die Rüstungsausgaben der Nato hat das
Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri die Sinnhaftigkeit des
Zwei-Prozent-Ziels in Frage gestellt. Sipri-Direktor Dan Smith sagte
der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag): „Wichtig ist doch auch,
wofür das Geld ausgegeben wird. Kritiker, die höhere Ausgaben
fordern, sollten vielleicht mal auf die Effizienz schauen und nicht
nur auf das Ausmaß.“ Die Nato-Staaten hatten 2014 vereinbart, dass
sich alle bei ihren Verteidigungsausgaben bis 2024 einem Wert von
zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts annähern sollen. Die meisten
Staaten schaffen dieses Ziel bislang nicht, was US-Präsident Donald
Trump kritisiert.

Laut Sipri liegen schon jetzt die Militärausgaben der europäischen
Nato-Mitglieder deutlich über denen von Russland. Die
Friedensforscher fürchten, dass steigende Militärausgaben eine
Rüstungsspirale auslösen könnten, die den Frieden gefährden würde.
Sipri-Direktor Smith sagte: „Wir müssen hoffen, dass Russland, dessen
Militärausgaben gerade leicht sinken, nicht genauso antwortet.“

Der Friedensforscher warnte auch vor der weiteren Ausdehnung der
Nato gen Osten: „Russland wird die Ost-Erweiterung als eine
Herausforderung und eine Drohung werten.“

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