Wölfe töteten 2017 über 500 Nutztiere in
Norddeutschland
Niedersachsen besonders stark betroffen: Zahl der Angriffe mehr
als verdoppelt
Osnabrück. Wölfe haben in Norddeutschland im vergangenen Jahr mehr
als 500 Nutztiere getötet. Das berichtet die „Neue Osnabrücker
Zeitung“ (Dienstag). Die meisten Schafe, Ziegen und so weiter starben
demnach in Niedersachsen, wo das Wolfsmonitoring des Landes 403 Risse
ausweist. 2016 waren es lediglich 178. Das Agrarministerium in
Mecklenburg-Vorpommern meldete auf Anfrage der Zeitung 66 tote
Nutztiere, die definitiv oder mit hoher Wahrscheinlichkeit von Wölfen
getötet wurden – 18 mehr als noch 2016. In Schleswig-Holstein stieg
die Zahl von 15 auf 43.
Die Probleme mit dem Raubtier sind demnach in Niedersachsen am
größten. Seit der Rückkehr im Jahr 2008 töteten Wölfe laut der
Auswertung der „NOZ“ hier nachweisbar 936 Nutztiere. Im vergangenen
Jahr gingen bei den niedersächsischen Behörden insgesamt 235
Meldungen ein, bei denen der Wolf als Angreifer vermutet wurde. Nur
in 159 Fällen konnte das aber auch beispielsweise durch eine
DNA-Probe zweifelsfrei bewiesen werden. Tierhalter benötigen diesen
Nachweis, um eine Entschädigung zu erhalten. Laut Umweltministerium
in Hannover zahlte das Land vergangenes Jahr 40.000 Euro
Schadensausgleich, 2016 waren es knapp 23.000 Euro.
Auch in den ersten vier Monaten dieses Jahres gab es in
Niedersachsen wieder zahlreiche mutmaßliche Angriffe durch den Wolf:
Das Monitoring listet 49 Ereignisse mit 110 toten Tieren auf. Bei 22
Vorfällen mit 58 Opfern steht der Wolf bereits als Verursacher fest,
bei den meisten anderen Meldungen laufen noch Untersuchungen.
Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers sagte der „NOZ“, nur durch
stärkeren Schutz ließe sich die Entwicklung nicht stoppen. „Unsere
Forderung zielt neben einer unbürokratischen Schadensregulierung
ganz eindeutig auch auf die Entnahme auffälliger Wölfe ab.“ Aus dem
Umweltministerium hieß es: „Die steigenden Zahlen an Nutztierschäden
machen deutlich, dass das Wolfsmanagement weiter verbessert werden
muss.“ Daran arbeite die Landesregierung derzeit.
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