Wer bereits viel investiert hat, neigt dazu, sich
immer weiter zu engagieren, auch wenn er eigentlich weiß, dass es
keinen Sinn hat. Wissenschaftler sprechen vom „Sunk-Cost-Effekt“ oder
auch, populärer, vom Concorde-Trugschluss. Das
Überschall-Passagierflugzeug Concorde wurde mit massiver Staatshilfe
Frankreichs und Großbritanniens realisiert, obwohl schnell klar sein
musste, dass es vor allem eines sein würde: ein Grab für immer neue
öffentliche Subventionen. Ähnlich verhält es sich nun – in noch
wahnwitzigerer Größenordnung – mit Griechenland: Der Topf im Poker um
die Rettung des von der Pleite bedrohten Landes nimmt immer
gigantischere Dimensionen an. Und ein Ende der hellenischen Misere
ist damit, auch wenn es die Befürworter der Finanzspritzen den
Steuerzahlern weismachen wollen, nicht in Sicht.Dabei gibt es eben
doch eine Alternative: Griechenland könnte sich aus der Eurozone
verabschieden und mit einer eigenen, niedriger bewerteten Währung
versuchen, wieder durchzustarten. Dieses Szenario ist nicht
abwegiger, als immer wieder gutes Geld dem schlechten
hinterherzuwerfen.
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