Die Zeiten sind vorbei, in denen Krankenhäuser
soziale Einrichtungen waren. Heute sind sie als Unternehmen Teile des
Marktes, der sich allein nach Gewinn und Verlust richtet. Die
Patienten und ihre Leiden werden reduziert auf Fälle mit Pauschalen,
die über die Unternehmensbilanzen entscheiden. Die Ökonomie hat
längst auch die Oberhand über die Medizin und damit über die
Versorgung der Kranken gewonnen. Gewinnstreben oder Gier bestimmen
häufig das Geschäft mit der menschlichen Not. Organspende-Skandal,
„Kopfgeld“ und „Fangprämien“ von Krankenhäusern für Ärzte – das sind
nur zwei aktuelle Beispiele dafür. Und der Staat als ehemaliger
Hauptträger der Krankenhäuser stiehlt sich klammheimlich aus der
Verantwortung. Immer mehr Kommunen trennen sich von ihren teuren
Gesundheitseinrichtungen und verscherbeln sie an private
Gesellschaften. Waren 1991 noch knapp 15 Prozent aller deutschen
Krankenhäuser in privater Hand, so stieg diese Zahl bis 2010 um mehr
als das Doppelte auf 33 Prozent. Der Patient fühlt sich zunehmend als
lästiger Kostenfaktor.
Wohin führt die zunehmende Privatisierung des Gesundheitswesens?
Leben nur noch Reiche gesünder und länger? Warum gibt der Staat die
soziale Verantwortung ab? Sind Patienten nur noch lästige
Kostenfaktoren? Ist die Gesellschaft kalt geworden gegenüber
Schwachen und Kranken? Über diese und andere Fragen diskutiert Thomas
Leif mit seinen Gästen am Montag, 19. November 2012, in Berlin. Seine
Gäste sind:
– Dr. Katharina Nebel (Präsidentin Bundesverband Deutscher
Privatkliniken)
– Prof. Dr. Rolf Rosenbrock (Gesundheitsexperte,
Bundesvorsitzender Paritätischer Wohlfahrtsverband)
„2+Leif“ wird am Montag, 19. November, von 23.00 Uhr bis 23.30 Uhr
im SWR Fernsehen ausgestrahlt. Kostenlose Zuschauerkarten gibt es
unter Tel. 030/20190236.
Pressekontakt: Wolf-Günther Gerlach, Tel 06131 929-33293,
Wolf-Guenther.Gerlach@swr.de