Nach dem „Gewitterparteitag“ von Göttingen vor
Jahresfrist, wo das Auseinanderbrechen der Partei drohte, haben sich
die Genossen nun zum gegenseitigen Aushalten verpflichtet. Selbst die
von Oskar Lafontaine angestoßene Raus-aus-dem-Euro-Debatte führte
nicht zu größerem Streit. Der Vorstand beschied, dass Merkels
Euro-Rettungspolitik zwar Teufelszeug ist, doch der Euro bleibt.
Basta. Bei so viel Euro-bejahender Dominanz musste selbst der
Saarländer kuschen. Daneben schwelen aber andere Konflikte weiter –
zwischen pragmatischen Reformern und dogmatischen Fundamentalisten,
zwischen Ost-Nostalgikern und sektiererischen West-Linken. Der
Kleister, der alle Strömungen und Flügel zusammenhält, heißt
Bundestagswahlkampf. Bis zum 22. September will die Linke „einig und
geschlossen“ auftreten, um den Einzug ins Parlament nicht zu
vergeigen.
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Ostsee-Zeitung
Thomas Pult
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