Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen!
Hiermit übermitteln wir Ihnen eine Vorabmeldung der Ostsee-Zeitung
zur Gleichbehandlung von Opfern sexueller Gewalt in Ost und West, vor
allem aus DDR-Kinderheimen.
Zu Ihrer Verwendung.
Mit freundlichen Grüßen
Ostsee-Zeitung
Chef vom Dienst
Tel. 0381 365 439
SPD-Vize-Vorsitzende Schwesig verlangt Hilfsfonds für alle
jugendlichen Opfer sexueller Gewalt/ FDP-Politiker Ahrendt:
Missbrauchsopfer aus DDR-Heimen dürften nicht „Opfer zweiter Klasse“
sein
Rostock. Mecklenburg-Vorpommerns Sozialministerin Manuela Schwesig
(SPD) hat eine Gleichbehandlung von jugendlichen Opfern sexueller
Gewalt in den alten und neuen Bundesländern verlangt. Sie sprach sich
in der Ostsee-Zeitung (Dienstag) für die Einrichtung eines Fonds aus,
aus dem etwa Therapien für alle Missbrauchsopfer finanziert werden
sollten. Dieser Fonds müsste von jenen Institutionen, etwa den
Kirchen, getragen werden, in denen es zu Übergriffen auf Kinder und
Jugendlichen gekommen sei. Aber auch der Bund und die Länder müssten
sich angemessen beteiligen, verlangte Schwesig. Dieser Fonds müsste
zudem auch für jene Opfer offen stehen, die innerhalb der eigenen
Familie Opfer sexueller Übergriffe geworden sind, sagte Schwesig.
Der Runde Tisch für misshandelte ehemalige Heimkinder in der
Alt-Bundesrepublik hatte sich vor kurzem auf die Einrichtung eines
Entschädigungsfonds allerdings nur für Opfer in den alten Ländern
verständigt. Auch in der ehemaligen DDR waren Kinder und Jugendliche
bis 1989 in geschlossenen Kinderheimen und Jugendwerkhöfen
missbraucht und erniedrigt worden. Diese Menschen dürften heute nicht
unter den Tisch fallen, meinte Schwesig. In die gleiche Kerbe schlug
auch der FDP-Rechtsexperte Christian Ahrendt, der wie Schwesig am
Runden Tisch gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern sitzt. Die
Opfer aus DDR-Kinderheimen dürften „nicht länger Opfer zweiter Klasse
sein“, sagte er der Ostsee-Zeitung. „Das Unrecht, das in den
DDR-Kinderheimen geschehen ist, muss dringend aufgearbeitet werden“,
verlangte der FDP-Politiker aus Schwerin, der auch Landeschef der
Liberalern in MV ist. Die FDP-Fraktion im Schweriner Landtag habe
bereits vor einem Jahr eine ressortübergreifende Arbeitsgruppe
gefordert. Sozialministerin Schwesig habe „allerdings bisher nichts
unternommen“, gab Ahrendt den schwarzen Peter an die SPD-Politikerin
weiter.
Pressekontakt:
Ostsee-Zeitung
Thomas Pult
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