OV: Erdgasbohrungen mit dem Fracking-Verfahren bei Vechta: Exxon hat noch keine Anträge gestellt
(Von Lars Chowanietz)

Der US-Konzern Exxon Mobil schweigt sich aus, ob
wie geplant noch in diesem Sommer in Vechta-Holzhausen mit der
umstrittenen Fracking-Methode nach Erdgas gebohrt werden soll. Der
zuständigen Behörde, dem Landesbergbauamt, liegen zumindest keine
Anträge des Unternehmens für Bohrungen vor. Auch wurden bisher keine
Anträge genehmigt, erklärte eine Behördensprecherin.

Bereits im Oktober hatte Exxon-Sprecher Norbert Stahlhut bei einer
Vechtaer Stadtratssitzung weitere Bohrungen im Wasserschutzgebiet bei
Holzhausen angekündigt. Daraufhin hatte es Proteste gegeben, weil bei
den Bohrungen das umstrittene Fracking-Verfahren, bei dem Chemikalien
mit großem Druck in die Tiefe gepresst werden, angewendet werden
sollte. Obwohl Stahlhut die Methode mit dem Verweis auf enorme
Sicherheitsvorkehrungen verteidigte, forderte Vechtas Bürgermeister
Uwe Bartels später das Verbot von Bohrungen in Wasserschutzgebieten.

Neue Gasbohrungen genehmigt hat das Bergbauamt Exxon Mobil in
Brettorf bei Dötlingen im Landkreis Oldenburg und in Lünne im
Emsland. In Söhlingen und Hengstlage bei Großenkneten im Kreis
Oldenburg kam es in den vergangenen Jahren zu Unfällen: Die Unfälle
hätten aber nicht die Bohrstellen betroffen. Giftige Stoffe seien
hier aus einem Rohrleitungsnetz für Lagerstättenwasser ausgetreten,
so das Bergbauamt. Der niedersächsische Wirtschaftsminister Jörg Bode
monierte in der vergangenen Woche, dass er erst jetzt über die
Unfälle vor einigen Jahren informiert worden sei.

In Nordrhein Westfalen hat Exxon nun angekündigt, Bohrungen
künftig von unabhängigen Wissenschaftlern kontrollieren zu lassen.
Probebohrungen sollen vorab zusätzlichen Umweltprüfungen unterzogen
werden. Dafür will der Konzern in den Kommunen einen Runden Tisch
einrichten, an dem Gegner und Behörden eine Stimme bekämen. Dieser
Arbeitskreis solle dann unabhängige Experten auswählen. Das sagte ein
Exxon-Sprecher dem Medienportal „Der Westen“. Ob ein solcher Runder
Tisch für zukünftige Bohrungen im Oldenburger Münsterland geplant
sei, ließ Exxon trotz wiederholter Anfrage unbeantwortet.

Pressekontakt:
Oldenburgische Volkszeitung
Uwe Haring
Telefon: 04441/9560-333
u.haring@ov-online.de