OV: Kampfhandlungen (Meine Meinung) Von Dirk Dasenbrock

Die Alliierten haben die libyschen
Kommandostrukturen im Visier. Der französische Flugzeugträger
„Charles de Gaulle“ steht zum Einsatz bereit. Das ist gut so.
Alliierte: So nannten sich im Zweiten Weltkrieg die Verbündeten im
Kampf gegen ein verbrecherisches Regime. Charles de Gaule: Das war
der Mann, der in einer für sein Land schier aussichtslosen Lage nicht
aufgab und den Widerstand gegen die Besatzer in Frankreich
organisierte.

Der Fall Libyen zeigt aber auch wieder deutlich, dass es in der
Regel viel zu lange dauert, bis die Nato handlungsfähig ist. Sie ist
es aktuell bis heute nicht. Frankreich ist einfach vorgeprescht. Zum
Glück. Das schlechte Gewissen, in den vergangenen Jahren viel zu eng
mit den Despoten in Nordafrika paktiert zu haben, hat den
französischen Präsidenten in die Offensive getrieben. Ein schlechtes
Gewissen als politischer Glücksfall.

Bemerkenswert auch die gestrige Einlassung von Wladimir Putin, es
sei doch beunruhigend, wie leicht heutzutage Kampfhandlungen gegen
souveräne Staaten durchzusetzen seien. Da spricht der Regierungschef
eines teilweise durchaus undemokratischen Staates. Genauso
bemerkenswert, dass sein amtierender Staatschef Medwedew das
„unangebracht“ fand. Gut so.

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Uwe Haring
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