OV: MEINE MEINUNG: Besuch im Osten

Von Dirk Dasenbrock

Die DDR? Gibt–s schon lange nicht mehr. Das ist
auch gut so. Die allermeisten Teenager werden mit dem Kürzel heute
gar nichts mehr anfangen können. Das Erbe von Honecker & Co., den
DDR-Machthabern, war in jeder Hinsicht ein Desaster.

Nur auf einem einzigen Feld war die Politik der Pseudo-Sozialisten
im Osten Deutschlands erfolgreich: In der Kirchenpolitik. Man kann es
nicht anders sagen: Der Osten war 1990 praktisch komplett
säkularisiert. Im Gegensatz zum unverbrüchlich katholischen Polen
hatte der atheistische Staat den mehrheitlich protestantischen
Menschen zwischen Elbe und Oder den Glauben erfolgreich ausgetrieben.
Das ist auch heute, 20 Jahre später, noch so. Aber es gibt
Glaubenshoffnungsschimmer: Beim Evangelischen Kirchentag in Dresden
feierten über 120 000 Besucher in der barocken Stadt ein
Glaubens-Fest. Und in Berlin wollen im September offenbar sehr viel
mehr Menschen Papst Benedikt XVI. sehen als ursprünglich angenommen.
Der große Gottesdienst findet nun möglicherweise am Brandenburger Tor
statt. Und Public Viewing gibt es auch. Gut, das mögen nur kleine
Schritte sein auf dem Weg heraus aus dem Tal der Ungläubigen. Aber
immerhin: Etwas bewegt sich.

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Uwe Haring
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